Offener Brief von Rot-Grün-Rot-Orange zur Neubesetzung des Quartiersmanagement Gorbitz

Zur Ausschreibung und Neuvergabe des Quartiersmanagement Gorbitz haben die Ortsbeiräte von LINKE, SPD, Piraten und Bündnis 90/Die Grünen einen offenen Brief an die Stadtverwaltung geschrieben.

Sehr geehrter Herr Hilbert, sehr geehrter Herr Marx, sehr geehrter Herr Szuggat,

die Ortsbeiräte der Bündnis 90/Die Grünen, der LINKEN, der Piraten und der SPD missbilligen ausdrücklich das Vorgehen und das Ergebnis der Neuausschreibung des Quartiersmanagements (QM) Gorbitz durch das Stadtplanungsamt im Geschäftsbereich Stadtentwicklung!

Die scheinbar sachliche Begründung, dass eine Ausschreibung aufgrund der Schwerpunktverschiebung, von städtebaulichen hin zu sozialen Aspekten, notwendig wird, mag formal richtig sein. In der Sache wird ihr aber vor allem das Ergebnis der Ausschreibung nicht gerecht. Diesen Wandel hat das aktuelle QM mit Herrn Ulrich Krause und Herrn Wolfgang Müller bereits vollzogen.

Wie wenig sensibel die städtischen Verantwortlichen in dieser Sache vorgegangen sind, lässt sich am Zeitpunkt der Neubesetzung des QM ablesen. Die derzeitige Situation in Gorbitz, mit der unglücklichen Konzentration von Asylsuchenden in dem sozialen Brennpunkt um die Sanddornstraße und am Amalie-Dietrich-Platz erfordert ein hohes Maß an Feingefühl für die soziale Struktur und das Vertrauen der Bewohner dieses Stadtteiles. Genau dies hatten sich Herr Krause und Herr Müller in den letzten Jahren erarbeitet.

Obwohl davon auszugehen ist, dass schon längerfristig eine Neuausschreibung geplant war, wurden die beiden Herren noch nicht einmal zum Zeitpunkt ihrer Präsentation in der Sitzung des Ortsbeirates Cotta am 04.12.2014 über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt. Dieses Vorgehen ist nur ein Zeichen für den wenig respektvollen Umgang mit dem aktuellen QM. Auch die Mitglieder des Ortsbeirates wurden in dieser Sitzung nicht über das Vorhaben informiert.

Die Folgen dieser aus unserer Sicht völlig unnötigen Neubesetzung sind aktuell noch gar nicht überschaubar. Es scheint dem Stadtplanungsamt völlig gleichgültig zu sein, dass soziale Netzwerke und Strukturen zerstört werden, die für den Stadtteil Gorbitz und dessen Bewohner von immenser Bedeutung sind. So spielte z.B. bei der Integration Asylsuchender das QM eine herausragende Rolle. Diese kann nicht so einfach durch den Austausch der handelnden Personen gleichwertig ausgefüllt werden. Auch die Zukunft des Stadtteilfestes “Westhangfest” und des “Westhanglaufes” ist ungewiss. Die Stadtteilzeitung “Westhangpost” wird wohl zum letzten Mal erscheinen.

Wir halten Herrn Ulrich Krause und Herrn Wolfgang Müller auch nach dieser für uns unverständlichen Entscheidung zur Neubesetzung des Quartiersmanagements Gorbitz für absolut geeignet, die 2006 übernommenen Aufgaben fortzuführen.

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