Heute wird das neue Haltestellenhäuschen an der Bünaustraße (stadtauswärts) fertiggestellt.
“Endlich, und überhaupt, was sollte der Quatsch mit dem Umzug der Haltestelle?”
So hörte man es oft von Löbtauer Bürgern in den letzten Monaten.
Unsinn ist es tatsächlich nicht, wenn man genau hinschaut. Die Ampel an der Bünaustraße wurde vor einem Jahr neu errichtet und leutchtet jetzt frisch mit LEDs. Seitdem gibt es funktionierende Drücker für die Fußgänger und das Zeichen “Signal kommt”. Das beruhigt schon sehr. War doch dieser Fußgängerüberweg immer einer, der – gefühlt – selten für Fußgänger grün geschalten hat und wo praktisch immer die roten Lämpchen in den Drücker durchgebrannt waren.
Gleichzeitig hat man die Fußgängerampel aber zur Portalampel umgestaltet. D.h. wenn die Straßenbahn (stadtauswärts) einfährt, schaltet die Ampel für die Autos rot und die Fußgänger grün. Eine geschickte Doppelnutzung der Ampel die die gefährlichen Konflikte mit Autos reduziert, die verlernt haben, hinter der Straßenbahn zu halten.
Ganz nebenbei kommt man jetzt über die Ampel und kann bei Grün seiner Straßenbahn hinterherlaufen. Zumindest in diese Richtung. Somit ist die Situation mit relativ einfachen Mitteln für die Fußgänger sicherer geworden.
All das, hat einen Umzug der Haltestelle notwendig gemacht und auch gerechtfertigt. Warum es nun so lange gedauert hat, ein neues Haltestellenhäuschen aufzustellen, wissen nur die Planer bei DVB und Stadt.
Sehr geehrter Herr Bigga,
schön, dass Sie diese Mitteilung in Ihren Blog eingestellt haben und auch gleich die Erklärung für den Sinn dieser Verlegung geben. Tatsächlich war die Herstellung der Verkehrssicherheit für unsere Fahrgäste der entscheidende Grund. Hinzu kommt noch, dass sich die Wege von der neuen Haltestelle in Richtung Löbtau-Nord (Wernerstraße) verkürzt haben, während die in Richtung Bünaustraße Laufenden kaum einen Nachteil haben, wenn sie den ampelgeregelten Überweg nutzen und gerade das ist ja im Sinne der eigenen Sicherheit geboten.
Dass es so furchtbar lange gedauert hat, bis der Fahrgastunterstand nun endlich (und leider erst nach dem Winter) umgesetzt werden konnte, ist uns ehrlich gesagt unseren Kunden gegenüber peinlich, hat aber auch seine Hintergründe: Es sind eben nicht die Planer bei DVB und Stadt, die so einen vergleichsweise einfachen Umbau kurzfristig veranlassen können. Eigentümer dieser “Wartehäuschen”, die aus dessen Sicht in erster Linie Werbeträger sind, ist die internationale Firma JCDecaux, was man am Fahrzeug auf ihrem letzten Foto bei genauem Hinsehen erkennen kann. Und dieser Anbieter handelt nur im Rahmen seines Vertrages mit der Landeshauptstadt Dresden, den der Stadtrat vor ca. anderthalb Jahren für weitere zehn Jahre verlängert hat.
Freundliche Grüße
Jan Bleis, DVB AG
Und warum sind, im Interesse der DVB-Kunden, nicht die DVB selbst deren Eigentümer?
Schade, dass sich Herr Bleis nur gemeldet hat, um die Verantwortung auf andere abzuschieben.
Ich finds gut, dass er das nochmal klargestellt hat. Was ist daran so schlimm?
Dass Dresden die “Stadtmöbilierung” an Haltestellen outgesourced hat, ist natürlich eine Diskussion wert. Aber da müsste sich mal ein Stadtrat dazu äußern. Die Vertragsverlängerung scheint ja ziemlich klaglos durchgegangen zu sein.
Er hat den Sachverhalt richtig gestellt, das ist schon in Ordnung. JCDecaux aber allein den schwarzen Peter zuzuschieben und sich dann fremdzuschämen, da machen es sich die Verkehrsbetriebe etwas einfach.
Wenn man schon etwas Betriebsrelevantes auslagert, dann sollte man dafür sorgen, dass es zu keinen (längeren/schwerwiegenden) Beeinträchtigungen kommt und funktioniert.
Eine Wir-können-da-nichts-machen-wir-sind-nicht-verantwortlich-Haltung finde ich deplatziert.
Gut, dann muss ich noch etwas weiter ausholen: Die DVB AG hat die “Haltestellenmöblierung” nicht ausgelagert, sondern die Stadt Dresden hat unmittelbar nach der Wende einen exklusiven Vertrag darüber abgeschlossen, an dem das Verkehrsunternehmen in keiner Weise beteiligt war oder ist. Die Haltestellen sind ja auch ganz überwiegend nicht im Eigentum der DVB sondern befinden sich in der Regel auf öffentlichem, also städtischem, und manchmal sogar auf privatem Grund. (Das ist auch die Erklärung dafür, dass wir nicht wie so oft gefordert dort ein verbindliches Rauchverbot aussprechen können.) Insofern fühlen wir uns sehr wohl für den Service für unsere Kunden verantwortlich, können aber in der Tat nichts tun, als immer wieder zu bitten und zu mahnen. Sie können mir glauben, dass diese Situation auch für unsere Mitarbeiter oft frustrierend ist, denn sie würde gern handeln, können bzw. dürfen aber nicht.
Danke für die Erläuterung.
So verquer kann man manchmal gar nicht denken. Und es spricht wieder einmal nicht für die Stadt.
Den Punkt mit dem Rauchverbot finde ich auch interessant. Ich wusste nicht, dass es überhaupt an einigen Haltestellen verboten ist zu rauchen. Einen derartigen Hinweis hab ich bisher noch nirgendwo gesehen. Leider auch ziemlich zwecklos, da die Mehrheit der Raucher Rauchverbote trotzig ignorieren.
An den Haltestellen ist seit ein paar Jahren der freundliche Hinweis im Schaukasten unten rechts: “Danke, dass Sie hier nicht rauchen.”.
Das wird in der Tat oft nicht befolgt.
Es war auch interessant zu beobachten, wie vor 1,5 Jahren ein “Fahrgastunterstand” am alten Standpunkt der Haltestelle errichtet, die Haltestelle kurz darauf verlegt und jetzt ein neues Häuschen errichtet wurde und erst dann ist das andere Häuschen abgebaut worden.
Apropos Rauchverbot an Haltestellen. Da sind uns die Nachbarn z.B. Tschechien um einiges voraus und die Polizei z.B. in Decin achtet da peinlich darauf dass es auch eingehalten wird. Wenn Raucher ein Verbot noch so trotzig ignorieren werden sie bei einem Bußgeld mit Sicherheit zugänglicher. Ich persönlich finde es unerträglich dass in einer geschützten Haltestelle Passanten von hirnlosen Ignoranten in Sippenhaft genommen und vollgepustet zu werden und kann es erwarten bis es zu Handgreiflichkeiten kommt.
Daher wäre ich dafür Raucher aus dem Haltestellenbereich zu verbannen und nötigenfalls auch mit spürbaren Bußgelder.
Herr Bleis hat doch alles ausführlich erklärt. Dass die Stadtverwaltung meistens nicht das macht was für Bürger gut ist, dürfte hinreichend bekannt sein.