Auf der 6. Sitzung des Ortsbeirats Cotta am 22.04.10 hat das Stadtplanungsamt und das Straßen und Tiefbauamt die Pläne für die Straßenraumgestaltung am Bonhoefferplatz vorgestellt.
Die Reisewitzer Straße, die Clara-Zetkin und die Clara-Viebig-Straße sind bereits saniert und mit einer Teerschicht versehen. Im Sanierungsplan sind also noch die Nord-, West- und Ostseite. In dem Zusammenhang wird auch das kurze Stück Leumerstraße gestaltet.
Sehr erstaunt waren die Ortsbeiräte, dass statt einer Teerschicht, die genannten Straßen alle mit dem historischen Großpflaster ausgestattet werden sollen. Durch die geordnete Anlage von Parkbuchten fallen zudem wenige Parkplätze weg.
Das Großpflaster ist teurer als eine Teerdeckschicht aber der Denkmalschutz besteht bei diesem Flächendenkmal darauf. Das bedeutet auch, dass das geteerte Stück an der Westseite zurückgebaut wird.
Ich habe noch angeregt, Fahrradbügel vorzusehen. Der Vorschlag wurde positiv aufgenommen. Da aber die Finanzierung des gesamten Vorhabens noch nicht gesichert ist, bleibt auch fraglich ob solche sinnvollen Wünsche erfüllt werden können.
Auch auf Grund der Finanzierung sollen die Bauarbeiten in zwei Abschnitten erfolgen. Der erste Teil auf der Ostseite soll noch dieses Jahr umgesetzt werden. Der Teil westlich und die Leumerstraße dann 2011.
Die Beleuchtung am Platz soll übrigens zum Teil weiter mit Gas erfolgen. Das hat mich sehr erstaunt. Allerdings sind wohl noch nicht alle Details abschließend mit dem Denkmalschutz abgeklärt. Im Protokoll zur Sitzung steht das nicht. Vielleicht habe ich es auch falsch verstanden.
Weiterlesen:
- 22.04.2010: Das Sitzungsprotokoll der Ortsbeiratssitzung ist öffentlich und online im Ratsinformationssystem nachzulesen.
- 29.07.2010: Die FDP sieht hierbei einen Schildbürgerstreich. Die Meinung teile ich zwar nicht, aber immerhin hat die SZ das Thema zwei Mal aufgenommen: ?? http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2521979
- 16.08.2010: Die Bauarbeiten am ersten Abschnitt (Nord-Ost) haben begonne. Die Stadt informiert in einer Pressemitteilung.
Hallo,
bitte setzt euch im Ortsbeirat dafür ein, dass dort nicht die Zeit zurückgedreht wird und man denkmalgerecht, aber dennoch nicht richtig radfahren kann. Wir haben als ADFC die Erfahrung gemacht, dass kaum etwas so gut von Radfahrern angenommen wird, wir ein vernünftiger Straßenbelag. In Pieschen z.B. ist die Zahl der Radfahrer geradezu durch die Decke gegangen, nachdem dort ein paar wichtige Straßen Asphalt bekommen haben.
Man sollte nicht zulassen, dass hier unter dem Stichwort des Denkmalschutzes (was ist an einer 100 jahre alten Straße, die bereits mehrmals umgebaut wurde eigentlich der spezifische Denkmalwert?) irgendwelche Dogmen durchgesetzt werden.
Die Forderung nach Fahrradbügeln ist natürlich sehr richtig und ohne solche Bügel sollte man der Sache nicht zustimmen. Ein Bügel kostet 100€. Der Bau von ein paar Fahrradbügeln kostet also im Vergleich zu so einem Vorhaben wirklich nichts.
Wenn hingegen ein paar Autoparkplätze weggenommen werden, um das in Dresden so berühmte “Eckenparken” einzudämmen, dann ist das sicher ganz richtig.
Viele Grüße,
Konrad
Hallo Konrad,
danke für deinen Kommentar.
Ich sehe das Sanierungsvorhaben am Bonhoefferplatz eigentlich auf einem guten Weg, auch wenn ich kein Problem damit hätte, noch 5-10 Jahre zu warten. Dass an drei Seiten des Platzes das Großsteinpflaster erhalten bleibt (und es ist wirklich schon 100 Jahre alt!) ist auch für Radfahrer nicht schlimm.
Man hat in den letzten Jahren die Clara-Zetkin-Straße bis zur Feuerwehr, die Clara-Viebig-Straße und die Reisewitzer Straße geteert. Diese Straßen zusammen mit den Querungsmöglichkeiten durch den Park lassen einen auf dem Rad überall gut hinkommen.
Auf den genannten, sanierten Straßen hat man die Parktaschen in Großpflaster ausgeführt um diese Gestaltungselemente nicht ganz aufzugeben. Dies war ein guter Kompromiss, den auch der Denkmalschutz mitgegangen ist.
Am Bonhoefferplatz stellt sich das Denkmalschutzamt zwar jetzt sturr, aber es bleibt die Hoffnung, dass man auf der Bünaustraße später mal die “Kompromisslösung” umsetzen kann. Und diese Straße hat es wirklich nötig!
Leider sind die Planer nicht selbst auf Fahrradbügel gekommen. Die hat man auch bei der Sanierung der Clara-Zetkin-Straße vergessen, obwohl sie dringend gebraucht werden. Man hat den Vorschlag positiv aufgenommen aber auch drauf hingewiesen, dass die Finanzierung ohnehin eng und nicht gesichert ist.
Wir hatten über das Vorhaben leider nicht zu beraten, weil es vermutlich zu klein ist. Man hat uns nur darüber informiert.
Viele Grüße
Alexander
Löbtau: Gestaltung des Bonhoefferplatzes nach historischem Vorbild
Dresden, 16.08.2010
Bauarbeiten im Nord- und Ostteil dauern bis Ende Oktober
Von dieser Woche an bis voraussichtlich Ende Oktober wird der Nord- und Ostteil des Bonhoefferplatzes in Dresden-Löbtau nach historischem Vorbild neugestaltet. Folgende Straßenabschnitte erhalten eine Befestigung mit Großpflaster: nördlicher Abschnitt zwischen Reisewitzer Straße und Döhlener Straße, östlicher Abschnitt zwischen Chausseehausstraße und Clara-Viebig-Straße. Die Gehbahnen entlang der Gebäude werden mit Granitplatten belegt. Die Fußwege entlang des Parkes bekommen eine sandgeschlämmte Schotterdecke, um den wertvollen Baumbestand im Park zu schützen. Vor den Straßenbauarbeiten verlegt die Drewag Versorgungsleitungen. Die öffentliche Gasbeleuchtung bleibt erhalten. Während der Bauarbeiten müssen die betreffenden Straßenabschnitte voll gesperrt werden. Fußgänger können jedoch den Platz passieren.
Die Baukosten betragen rund 293 000 Euro. Neben Eigenmitteln der Stadt werden auch Fördermittel des Bundes und des Freistaates Sachsen eingesetzt. Der Platz gehört zum Sanierungsgebiet Löbtau-Süd.
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